Obsessions, Theater Bremen © Jörg Landsberg

NOperas! / feXm

Förderprogramm für neue Spielformen im Musiktheater

Der »Fonds Experimentelles Musiktheater« (feXm) von NRWKS und Kunststiftung NRW ist seit mehr als anderthalb Jahrzehnten die einzige einschlägige Förderinitiative im deutschsprachigen Raum, die gemeinsam mit Ensembles in der freien Theaterszene und im Verbund mit Schauspiel- und Opernhäusern neue Musiktheaterformate entwickelt und produziert.
Seit 2018 erweitert »NOperas!« maßgeblich Dimension und Außenwirkung des feXm: Innerhalb einer Dauer von drei Spielzeiten vereint die Initiative mehrere Theater, auch außerhalb von NRW, um pro Saison gemeinsam ein Musiktheaterprojekt zu entwickeln und auf allen Bühnen in unterschiedlichen ortsspezifschen Projektvarianten zu zeigen. Auf der Basis jährlicher Ausschreibungen entscheidet eine Jury ausgewiesener Fachleute gemeinsam mit den Trägern NRWKS und Kunststiftung NRW sowie den beteiligten Theatern über die Auswahl des Projekts, das mit bis zu 200.000 Euro gefördert wird.

Fundstadt, das Projekt der Spielzeit 2022/23 der schweizerisch-deutschen Gruppe Hiatus, führte aktuelle Formen eines partizipativen Theateransatzes mit solchen eines zeitgenössischen Musiktheaters zusammen. Dabei verschmolzen der Komponist Duri Kollenberg, der Improvisationsmusiker Lukas Rickli und die Theatermacherin Uta Plate Musiktheater und musikalische Performance mit den Genres von Audio- und Video-Walk. Beteiligt waren das Theater Bremen und das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen (MiR). Die Produktion entstand in Kooperation mit dem Züricher »Blickfelder Festival«, wo im Juni 2022 bereits eine installative Arbeit realisiert wurde. Premiere in Bremen war am 02.06., im MiR am 16.06.2023.

Für die Spielzeit 2023/24 wurde als insgesamt fünfte »NOperas!«-Produktion ein Konzept eines internationalen Teams ausgewählt, bestehend aus Davor Vincze (Musik), Aleksandar Hut Kono (Text), Heinrich Horwitz (Regie), Magdalena Emmerig (Bühnenbild), Premil Petrović (Musikalische Leitung) und Jasna Witkoski (Künstlerische Produktionsleitung). Geplant ist ein intermediales Projekt unter dem Titel »Freedom Collective«, bei dem digitale Medien, darunter Smartphones, gleichberechtigt neben die Bühnenaktion treten. Im Zentrum steht die Frage, wie sich aus widersprüchlichen Informationen verlässlich »Realität« konstruieren lässt. Beteiligt sind das MiR als erstproduzierendes Haus, das Theater Bremen sowie zum ersten Mal das Staatstheater Darmstadt.

Am 14.01.2023 wurde an der Oper Wuppertal noch einmal das dritte »NOperas!«-Projekt, »Obsessions«, gezeigt – eine Arbeit der Komponistin Yiran Zhao und der finnischen Theatergruppe Oblivia.

Bevor das Programm, voraussichtlich in anderer Trägerschaft, fortgeführt wird, lief bis Mitte Juli die Ausschreibung für die Spielzeit 2024/25.