Tanzrecherche NRW: Stipendien für 2024 vergeben

Vier Stipendiat:innen und Teams für produktionsunabhängige Recherchen in NRW und im Ausland für 2024 ausgewählt.

Das renommierte internationale Stipendienprogramm des NRWKS wird 2024 fortgesetzt. Vier Stipendiat:innen bzw. Teams in und aus NRW werden
im kommenden Jahr für mehrere Wochen nicht produktionsbezogene Recherchen durchführen. Dabei werden zwei Stipendien an Tanz-Künstler:innen aus dem Ausland vergeben, die internationale Impulse nach NRW bringen. Zwei weitere Stipendiat:innen mit Lebens- und Arbeitsschwerpunkt in NRW dagegen fördern den interkulturellen und transdisziplinären Dialog mit Tanzkünstler:innen im Ausland.

Tanzrecherche NRW #50
Heidi Seppälä aus Helsinki (Finnland) und Emmanuel Ndefo aus Lagos (Nigeria) bilden das Kollektiv DANCO – School of Decolonizing the Art of Dance. Ihre Tanzrecherche in Köln widmen sie zunächst allgemeinen Voraussetzungen für eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit. Auf dieser Grundlage wollen sie anschließend ethisch nachhaltige Methoden für die Kooperationen in einem kreativen Umfeld ableiten und entsprechende Bewegungspartituren entwickeln.

Tanzrecherche NRW #51
Jodie Judy Lu YingChu wird sich in ihrer Recherche »Everything is Movement for me« mit interdisziplinärem Tanz sowie mit der Geschichte des Steinkohlebergbaus in Essen und der Klimaproblematik in der Region auseinandersetzen. Dabei kombiniert sie großformatige Kohle- und Pastellzeichnungen, mit denen sie choreografisch und tänzerisch interagiert und auf diese Weise weiter zurückliegende Forschungsansätze zum kinästhetischen Tanzen und Zeichnen fortführt.

Tanzrecherche NRW #52
Der Tänzer und Tanzpädagoge Frederico Mendes Teixeira aus Essen wird für seine Recherche »The Lennie Dale Scores – celebrating queerness and empowerment in Brazil« nach Rio de Janeiro reisen. Hier interessiert ihn, wie Künstler:innen in einem Kontext, der ihnen keine Unterstützung bietet, zu mehr Empowerment gelangen können. Wie können Künstler:innen unter diesen Voraussetzungen kreativ bleiben, Botschaften der Inklusion und Akzeptanz verbreiten und ein Vermächtnis schaffen?

Tanzrecherche NRW #53
Die in Köln lebende venezolanische Choreografin und Tänzerin Maria Mercedes Flores Mujica wird für ihre Recherche »Deep into Unheard Cosmologies« den Tempel von Dedera, Kultstätte von Hathor in Ägypten, in den Blick nehmen. Ziel ihrer Recherche ist es, dort Anregungen für die Wiederherstellung und Befreiung der unterdrückten Weiblichkeit zu gewinnen und ihre spirituellen Aspekte für andere kulturelle Kontexte fruchtbar zu machen.

Die Auswahljury bestand aus Prof. Dr. Maren Butte (Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Lucie Ortmann (Dramaturgie tanzhaus nrw) und Reut Shemesh (Tänzerin und Choreografin).