Das Foto zeigt bewegten Stoff, auf dem mehrfach der Text Kultur der Freiheit der Kultur zu lesen ist

Kultur der | Freiheit | der Kultur

Diskurs- und Förderprogramm für Initiativen und Veranstaltungen gegen antidemokratische Tendenzen

Identitätsdiskurse oder Diskussionen zu rassistischen, sexistischen und anderen Ausgrenzungsformen beherrschen seit einiger Zeit auch die Kulturszene. Zudem werden die Grundlagen und Gewissheiten des Zusammenlebens und -arbeitens durch die Folgen der Pandemie nachhaltig erschüttert. Verstärkt lassen sich in diesem Zuge auch bei Kulturschaffenden Tendenzen zu antidemokratischen Gesinnungen und Bewegungen wie der Querdenker-Szene beobachten.

Um diese aktuellen Entwicklungen und die notwendigen Konsequenzen in den Blick zu nehmen, veranstaltete das NRW KULTURsekretariat in Zusammenarbeit mit den VIELEN, zu deren  Erstunterzeichnenden das NRWKS gehört, und verschiedenen Partner:innen eine zunächst zweiteilige digitale Diskussionsreihe mit dem Titel »Was heißt hier: WIR?«.

Am 26.01. widmete sich ein interaktives digitales Podium, veranstaltet in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft, dem Schwerpunkt »Macht und Struktur in Kultureinrichtungen«. Teilnehmende waren Dr. Christian Esch (NRW KULTURsekretariat), Dr. Hildegard Kaluza (Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW), Barbara Neundlinger (Kulturpolitische Gesellschaft e.V.), Claudia Schmitz (Deutscher Bühnenverein), Nanette Snoep (Rautenstrauch-Jost-Museum Köln); kritischen Input als Critical Friends gaben Takao Baba (Pottporus e.V.), Anna Mareen Henke (Sommerblut Festival Köln), Stawrula Panagiotaki (Schauspiel Köln) und Ella Steinmann (Theater Oberhausen); die Moderation übernahm Prasanna Oommen. Im Vorfeld dieser Veranstaltung hatten Interessierte die Möglichkeit, sich per Chatfunktion an der Diskussion zu beteiligen.

Auftakt zu dieser Reihe war eine Online-Podiumsdiskussion zur Vielfalt am Theater, die im Dezember 2021 in Kooperation mit dem Schlosstheater Moers und dem Ringlokschuppen Ruhr veranstaltet wurde. Dabei diskutierten die Regisseurin und künstlerische Leiterin der Kammerspiele München, Pinar Karabulut, der Autor Max Czollek, die Regisseurin und Theaterpädagogin Günfer Cölgecen sowie der Schaupsieler Ismail Deniz über die Schwierigkeiten und Paradoxien von Repräsentation und Integration im Theater und auf der Bühne. Die Diskussion kann hier abgerufen werden.

Die Reihe leitete zum 11. Kulturpolitischen Bundeskongress in Berlin, der am 9. und 10.06.2022 stattgefunden hat.

Bereits 2019 hat das NRWKS – vor dem Hintergrund zunehmender rechtspopulistischer, rassistischer und antisemitischer Übergriffe auf Kunst und Kultur – die Initiative »Kultur der | Freiheit | der Kultur« ins Leben gerufen und dazu im Herbst 2020 mit weiteren Partner:innen eine hybride Fachkonferenz in Düsseldorf veranstaltet. Am Vorabend zur Konferenz fand ein öffentliches Podiumsgespräch statt, u.a. mit Fußballidol Hans Sarpei. Mit dieser Initiative werden Kulturakteur:innen darin unterstützt, den erstarkenden antidemokratischen Tendenzen der Gesellschaft zu begegnen und gezielt entgegenzuwirken.

Auch 2022 werden Veranstaltungen in den Mitgliedsstädten gefördert, in denen Maßnahmen zum Umgang mit sog. Cancel Culture, Verbotsforderungen und Boykott-Appellen bis hin zu Gewalt-Androhungen und zu Antisemitismus angeboten werden.