Beatrix Simkó »It Contains Hard Parts«, Foto: Dániel Dömölky

Tanzrecherche NRW

Internationales Stipendienprogramm für Tanzkünstler:innen

Das internationale Stipendienprogramm ermöglicht Tänzer:innen, Performer:innen und Choreograf:innen mehrwöchige Residenzen für themenbezogene, produktionsunabhängige Recherchen.

Für die Vertiefung und Erweiterung der künstlerischen Praxis werden experimentierfreudige Recherchen unterstützt. Der grundsätzlich interdisziplinär ausgerichtete Recherchefokus liegt auf der Schaffung neuer ästhetischer und sozialer Erkundungs- und Entdeckungsräume. 

Für die Tanzrecherche #54 »Dancing The Echoes From Within The Kitchen« wird die aus Kobe, Japan, kommende Tänzerin Ayaka Nakamain in Düsseldorf, Köln und im Ruhrgebiet die lokale Streetfood-Kultur und die Körper der dort arbeitenden Menschen erforschen. 

In der Tanzrecherche #55 mit dem Titel »Yarning« ist die in Delhi lebende Choreografin Meghna Bhardwaj, Verbindungen zwischen Strickgesten und dem darstellenden Körper auf der Spur und wird weibliche Narrative der Grenzüberschreitung mittels Festtänzen und kollektivem Stricken untersuchen.

Auf welche Weise können wir die anachronistischen Wertvorstellungen der italienischen Popkultur in Frage stellen? Das ist der Ausgangspunkt der Tanzrecherche #56 der Choreografin und Performerin Gaia Pellegrini, »Forever House of Mirrors«. Sie wird aus Essen quer durch Italien reisen, um den Schönheitswettbewerb »Miss Italia« vor Ort zu erleben.

Durch die Tanzrecherche #57 »Performing Power / The man who takes space« untersucht der Choreograf, Performer und Filmkünstler Gustavo Gomes das Zusammenspiel von Männlichkeit, Gewalt und territorialer Besetzung. Von Köln wird er nach Lissabon, Portugal, reisen, wo er die Narrative des Kolonisators und des Kolonisierten erforschen wird.

Die »Tanzrecherche NRW« ist ausdrücklich nicht produktionsbezogen. Im Vordergrund steht seit der Einführung des Programms 2009 die vertiefte Auseinandersetzung mit bestimmten Themen und die Entwicklung von künstlerischen Arbeitsweisen. Interdisziplinäre und transkulturelle Recherchen stehen im Mittelpunkt. Geboten werden jeweils Stipendien in Höhe von bis zu 6.000 Euro sowie ein Dokumentationsbudget von bis zu 1.000 Euro, je nach Art und Umfang der Recherche. 

Das NRWKS vermittelt als betreuende zentrale Kontaktstelle Begegnungen und Gespräche mit Künstler:innen und Kulturinstitutionen ganz unterschiedlicher Disziplinen und Forschungseinrichtungen und unterstützt die Präsentation abschließender Erfahrungsberichte.