Tanzrecherche NRW

Internationales Stipendienprogramm für Tanzkünstler:innen

Das internationale Stipendienprogramm bietet Tänzer:innen, Performer:innen und Choreograf:innen die Möglichkeit, mehrere Wochen im Jahr produktionsunabhängig zu recherchieren.

Der Fokus richtet sich auf ästhetische und soziale Erkundungs- und Diskursräume. Die künstlerischen Recherchevorhaben sollen sich auf eine oder mehrere Mitgliedsstädte des NRW KULTURsekretariats beziehen, mit den spezifschen Möglichkeiten vor Ort. Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von recherchebezogenen Kompetenzen und nachhaltigen Partnerschaften. Für die Vernetzung und Präsentation der Ergebnisse steht grundsätzlich die virtuelle Plattform »togather« zur Verfügung, eine Kooperation des »Internationalen Besucherprogramms« und der Akademie für Theater und Digitalität.

Im Rahmen der Tanzrecherche NRW #50 mit dem Titel »Dancing towards ethical cross-cultural collaboration« untersuchen in Köln Heidi Seppälä aus Finland und Emmanuel Ndefo aus Nigeria Aspekte der Entkolonialisierung des Tanzraums. Für die Tanzrecherche NRW #51 »Everything is Movement for me: Embodying, Moving, Drawing with Charcoal (Coal Mining)« forscht die taiwanesische Choreografn Jodie Judy Lu YingChu nach Ansätzen für interdisziplinäre und  experimentelle Tanzkunst. Während mit diesen Recherchen internationale ChoreografenTeams NRW erkunden, werden zwei heimische Künstler:innen im Ausland auf die Spurensuche gehen. Frederico Mendes Teixeira aus Essen reist nach Rio de Janeiro, um seine Tanzrecherche NRW #52 mit dem Titel »The Lennie Dale Scores – celebrating queerness and empowerment in Brazil« für die Suche nach Potenzialen kultureller Befähigung in ungünstigen Kontexten zu nutzen. Die Kölner Choreografn Maria Mercedes Flores Mujica schließlich taucht in Kairo mit ihrem Rechercheprojekt #53 »Deep into Unheard Cosmologies« in das Themenfeld »Heilung / Feminismus / Befreiung des Beckens« ein.

Die »Tanzrecherche NRW« ist ausdrücklich nicht produktionsbezogen. Im Vordergrund steht seit der Einführung des Programms 2009 die Recherche künstlerischer Themen und die Entwicklung von Arbeitsweisen. Geboten werden jeweils Stipendien in Höhe von bis zu 6.000 Euro, je nach Art und Umfang der Recherche.

Das NRWKS vermittelt als betreuende zentrale Kontaktstelle Begegnungen und Gespräche mit Künstler:innen und Kulturinstitutionen ganz unterschiedlicher Disziplinen und Forschungseinrichtungen und unterstützt die abschließenden öffentlichen oder digitalen Präsentationen.

Fortgeführt wird außerdem die bewährte Zusammenarbeit mit dem Festival tanz nrw zum Kooperationsprojekt »Sprungbrett <> Tanzrecherche NRW«.