© Jörg Gröger

WHO CARES?

Mockumentary zum Thema Sorgearbeit

Eigentlich leben die Care Bears (deutsch: Glücksbärchis) seit den 1980er in einem Wolkenland namens Kingdom of Caring und wachen von dort aus über die Menschen. Sie hatten viel zu tun. Ständig schlug das Caringmeter aus. Denn das höchste Ziel der Bösewichte ist es, die Menschen zu verderben, während die Care Bears stets versuchen, das Gute in den Menschen zu erwecken. Immer wieder hieß es Care Bears gegen Noheart. Caring Crystals gegen Bubbles of Uncaring. Gut gegen Böse: und dazwischen die Menschen als steuerbare Masse.  

Doch jetzt haben die Care Bears die Schnauze voll, denn die einst so glücklichen Bärchen sind in die Jahre gekommen, erschöpft und wütend. Gemeinsam schauen die letzten verbliebenen Bärchis voller Hilflosigkeit herunter auf die Erde. Im Zuge der globalen Pandemie und eines Krieges in Europa droht die letzte Motivation, die Menschheit noch zu retten, zu erlöschen und somit auch die Hoffnung auf ein bisschen frisches Glücksgefühl der Bärchen. Einst Spielball zwischen Gut und Böse, haben die Menschen in der heutigen Welt begonnen, sich selbst zu zerfleischen.

Konkurrenz, Leistungsdruck und die Macht des Besitzes haben auch die Gegenspieler:innen der Glücksbärchis arbeitslos gemacht. Und so sitzen die Care Bears mittlerweile gemeinsam mit Noheart an einem Tisch und schmieden Pläne. Die Idee: Mitgefühl erzeugen durch Musik. Mit ihrer neuen Coverband WHO CARES? haben sie das Projekt #noheart gestartet, um die Menschheit an Momente der Solidarität und Fürsorge zu erinnern und um das alte Spiel zwischen Gut und Böse am Laufen zu halten. Ziel ist eine Intervention mit musikalischen Klassikern, die als Protestsongs und Friedensliedern bekannt sind. Um die Intervention zu planen, mieten sich die drei Glücksbärchis im atelier automatique in der Rottstraße ein. Von hier aus planen sie ausführlich ihre Aktion, entwickeln eine Werbekampagne, besuchen Einrichtungen, in denen Care-Arbeit geleistet wird, und proben ihre Performance.