Cola Lemon 30 Cent

Videoinstallation und Performance

In den abseitigen Ecken der Städte locken Leuchtreklamen mit dem Versprechen auf Risikofreude und Glücksrittertum: Sag hallo zu den Wettbüros, Lottoannahmestellen und Spielotheken.
»Cola Lemon 30 Cent« erschließt diese Nicht-Orte, diese tristen Tankstellen für Sehnsüchte – und macht vertraut mit Aufstiegsverheißungen und Abstiegsängsten, die zum Adrenalinkick der eigenen Sehnsüchte und Ängste verschmelzen. Das Motto hier lautet: Nur einmal noch Alles setzen – und dann endlich eine Perspektive haben.

»Cola Lemon 30 Cent« ist halb Videoinstallation, halb Performance. Gespräche mit Expert:innen des Alltags überlagern sich mit dem ganz normalen Spielbetrieb zu einem Kosmos des puren Glücks und der letztgültigen Verzweiflung in den Spirallaufbahnen der Sucht. 

Hier, jenseits der Zeit und am Ende aller Gefühle, am Automaten, der alle sozialen Beziehungen ersetzt,  wird alles zum Spiel, zur Simulation. Das Publikum taucht ab in den tabuisierten Kosmos der Glücksspielsucht und schlüpft in die Rolle der Spielenden/Abhängigen und spürst, wie es ist, wenn die Aussicht auf Geldgewinn und Existenzaufgabe zu mächtigen Betäubungsmitteln werden.