Beyond Gravity

Künstlerische Forschungsprojekte im Spannungsfeld zwischen Digital- und Realraum am Theater im Depot

Die Programmlinie »Beyond Gravity« (»Jenseits der Schwerkraft«) vereint seit der Spielzeit 2022/23 im Theater im Depot alle künstlerischen Formate, die mit digitalen Elementen für hybride oder digitale Aufführungsräume produziert werden: Räume also, in denen sich konkrete körperliche Arbeit und digitale Figuren und Objekte überlagern; Räume, in denen sich reale und virtuelle Besucher:innen begegnen; Räume, in denen die Grenzen zwischen Realraum und virtuellem Raum umspielt und aufgehoben werden.

Unter dem Titel »Beyond Gravity – Die Residenz« hatte das Team des Theaters im Depot in einem digitalen Produktionsstudio ab Sommer 2022 eine Künstlerresidenz eingerichtet, in der drei Produktionskollektive – Sara Escribano, Maria Carolina Vieira und Catalin Bocîrnea mit ihrer Arbeit »Open Window« (AT) / Norbert Pape & Simon Speiser mit ihrer Studie »Digital. On Touching Digital Objects« (AT) und Yvonne Dicketmüller, Camila Scholtbach & Elena Tili mit »Post-Human Rituals« (AT)) an ganz unterschiedlichen Skizzen gearbeitet haben. Die Projekte entfalten sich in einem Spannungsfeld zwischen Digital- und Realraum, zwischen leibhaftiger tänzerischer Bewegung und deren Übertragung in einen virtuellen Raum. Ein Ausgangspunkt für die Residenzen war außerdem, mögliche kritische Reflexionsebenen gegenüber dem immersiven Medium der Virtual Reality zu erkunden.

Am 17. und 18.12. präsentieren die ausgewählten Gruppen im Rahmen von »Beyond Gravity – Die Dezember Try-outs« ihre Arbeitsergebnisse. Zu sehen, zu hören, zu fühlen und zu erleben gibt es fantastische Welten und Spielereien: Im Raum schwebende Steine aus Punktwolken, die bei Berührung zerfließen; choreografische Objekte, die mit dem Gedicht »Window« von Forough Farrokhzad interagieren oder ein posthumanistisches Ritual, welches Wege in ein Leben nach der Apokalypse erkundet.

In kommentierten Präsentationen stellen die Gruppen ihre Projekte vor, in anschließenden Feedback-Gesprächen hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen an die Produktionskollektive zu stellen und Hintergründe der Projekte zu erfahren und zu diskutieren.

Alle Arbeiten sollen im kommenden Jahr weiterentwickelt werden und im Rahmen einer neuen Reihe am Theater im Depot in ihren finalen Fassungen aufgeführt werden.