© Simon Lenzen

Geh zur Ruh'

Eine Performance in 6 Anwendungen des Bochumer Kollektivs äöü

Die Performance des Bochumer Theater- und Performance-Kollektivs äöü setzt da an, wo es brennt: an einer erschöpften Gesellschaft auf der Suche nach Regeneration. Das Ziel dieser Arbeit ist es, den akuten Erschöpfungszuständen den Spiegel vorzuhalten, gemeinsam Vorsorgestrategien zu erproben und zumindest für den kurzen Moment der Performance Teil einer Utopie zu sein, einer Gemeinschaft der Vorsorge. Dafür wird die Bühne zu einm Forschungslabor, das sich am Prinzip der Kuranwendungen bedient. 

Müde bist du? Herzliche Einladung zum Fest auf Erschöpfungen. Deine, meine, die des deutschen Gesundheitssystems und ausgeleierter Utopien der vergangenen Jahrzehnte. Dort, wo für Erschöpfte bis zur Mitte der 1990er Jahre noch staatliche Vorsorge geleistet wurde, Fuß- und Sonnenbäder, Waldspaziergänge, Heilwasser, Heuwickel und Theater auf Rezept, finden sich heute kommerzielle Thermenlandschaften und Rehakliniken. Die Kur ist abgeschafft. An ihre Stelle ist die Erschöpfung getreten. Wie können wir ihr begegnen? Welche Praktiken können wir gemeinsam erlernen, um der Kraft nicht hinterherzulaufen, sondern eine Vorsorgepraxis zu etablieren?

»Geh zur Ruh’« ist ein Theaterabend der Pause und der Revolution, zwischen im Bett bleiben und heilender Demonstration.

Müde bin ich. Das ist okay. Leg dich hin und ruh dich aus. Ich lecke deine Wunden. Ich gips dich ein. Ich hör dir zu. Ich bau dir eine Höhle. Da legen wir uns rein. Da wollen wir ausruhen.