© Franziska Strauss

Fin de Partie (Endspiel)

Deutsche szenische Erstaufführung der Oper von György Kurtág am Theater Dortmund

Es scheint nur noch vier Menschen auf der Welt zu geben: den blinden und gelähmten Hamm, seinen Diener Clov, der nicht mehr sitzen kann, sowie Hamms Eltern Nagg und Nell, die ihre Beine verloren haben. Die letzten Überlebenden können sich jedoch gegenseitig so gar nicht ausstehen. Und dennoch hat sie das Schicksal untrennbar miteinander verbunden, da der eine ohne den anderen nicht existieren kann. Vier Menschen in einer Grenzsituation zwischen Leben und Tod.

György Kurtág (*1926) gehört zu den international erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten, aber erst im hohen Alter schrieb er mit »Fin de Partie« ein Werk für die Opernbühne. Basierend auf Samuel Becketts einaktigem Drama schuf er in siebenjähriger Arbeit ein farbenreiches und fein gewobenes Klanguniversum. Die Uraufführung an der Mailänder Scala 2018 war ein international rezipiertes Großereignis. Mit seltener Eindeutigkeit wurde »Fin de Partie« zur »Uraufführung des Jahres« der Spielzeit 2018/19 gewählt.

Ingo Kerkhof, der an der Oper Dortmund bereits die Deutsche Erstaufführung »Quartett« und »Lohengrin« inszenierte, ist ein Spezialist des psychologischen Dramas. Einfühlsam und mit einem Auge fürs Detail lotet er dabei die Vielschichtigkeit der Charaktere aus. In einer speziellen Raumkonzeption sitzt das Publikum dabei auf der Opernbühne. Ingo Kerkhofs Neuinszenierung von »Fin de Partie« ist die weltweit erste szenische Neuinterpretation dieser Oper seit der Uraufführungsinszenierung an der Mailänder Scala 2018 durch Pierre Audi.

Mit Frode Olsen und Leonardo Cortellazzi werden zudem zwei Mitwirkende der Mailänder Uraufführung Teil der szenischen deutschen Erstaufführung an der Oper Dortmund sein.