Im Vordergrund liegen viele Kartons, die von einer Rampe heruntergerutscht sind
Chaosmos, Oper Wuppertal, Foto © Jens Grossmann

Produktion 2019/20: Chaosmos

Eine Logistik-Oper von Marc Sinan / Tobias Rausch / Konrad Kästner

Nicht ohne Ironie nennen Sinan / Rausch / Kästner ihr im Rahmen von NOperas! produziertes Projekt im Untertitel eine »Oper«.

»Chaosmos« ist eine interaktive Versuchsanordnung für Orchester, Solist:innen, Performer:innen und Gabelstapler. Sie setzt sich auseinander mit der Problematik menschlicher Ordnungssysteme, dem Versuch, die Welt rationaler Kontrolle zu unterziehen und auf diese Weise beherrschbar zu machen.

Ort der Handlung ist »das Logistikzentrum« das sich »unsere Welt nennt« (Rausch). Hier kreuzen sich die globalen Finanzströme und Lieferketten und wer hier arbeitet, ist selbst nur ein Rad im Gefüge. Kaum verträgt sich seine Arbeit damit, die eigene Rolle zu hinterfragen.

Als das System dann aber immer stärkeren Störungen unterliegt, tun sich beunruhigende Fragen auf: Gibt es einen grundsätzlichen Fehler in ihm? Wem überhaupt dient es, wenn nicht vielleicht nur sich selbst?

Aus seiner grundlegenden Reflexion auf Fragen der Ordnung spart »Chaosmos« auch die Musik nicht aus. Marc Sinans Komposition beinhaltet ein komplexes Ordnungssystem, an dessen Organisation das Publikum bei jeder Aufführung beteiligt ist.