Die Musiker des Ensembles stehen in einer großen Halle. Zwei von ihnen halten ihre Instrumente - Flügelhorn und Doppelhalsgitarre - in Händen
© Dominik Wagner

Masaa

Arabische Verse verwoben mit zeitgenössischem Jazz

Bei Masaa verweben sich tiefempfundene arabische Verse und zeitgenössischer Jazz, gehen Abend- und Morgenland in bisher nicht dagewesener Schlüssigkeit eine lyrische Liaison ein.

MASAA – das bedeutet am Abend zusammenkommen, sich begegnen und über den Tag austauschen – so der libanesische Bandname. Und die Musiker tun dies in einer Art tiefster Überzeugung von Nähe, Neugier und Zusammengehörigkeit. Die Intensität, die das Ensemble in seiner Musik erschafft, ist so greifbar und umfassend, dass man daran glauben mag, dass Musik die Welt bewegen kann. Unverkopft und auf höchstem musikalischen Niveau entwirft MASAA Songs, die erkennen lassen, wie komplex und gleichzeitig nahbar unser Miteinander ist.

Das Jazz-Quartett hat seine Musik auf bislang fünf Alben veröffentlicht: dem Debüt »Freedom Dance« (2012), dem Nachfolger »Afkar« (2014) und »Outspoken« (2017), für das sie mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurden. Rabih Lahoud wurde zudem für »Outspoken« für den ECHO Jazz in der Sparte »bester nationaler Sänger« nominiert. 2020 folgt ihr Album »Irade«, 2021 außerdem »Hiwar - East West Symphony«, das zusammen mit den Jenaer Philharmonikern erschien.

Bereits im Gründungsjahr 2012 gewann MASAA den Bremer Jazzpreis. In den folgenden Jahren gingen weitere wichtige Weltmusikpreise Deutschlands an sie, wie der Publikumspreis des Creole-Wettbewerbs (2013) und die Förder-RUTH des Rudolstadt Festivals (2015); 2021 kam für Rabih Lahoud der WDR Jazzpreis in der Kategorie Musikkulturen dazu.
Von Beginn an ist es der Band ein großes Anliegen gewesen, ihre Arbeit nach außen zu tragen. MASAA hat erfolgreiche Tourneen durch Afrika und Lahouds Heimat Libanon absolviert, 2018 folgte die Einladung zum Salam Orient Festival in Wien und 2019 zum Jazzfest Baku in Aserbaidschan. Im Teamwork mit der israelischen Sängerin Yael Deckelbaum (March of the Mothers) setzte das Ensemble ein Signal für die Unterstützung des Friedensprozesses zwischen jüdischer und arabischer Kultur. 2019 kam der Gitarrist Reentko Dirks für den Pianisten Clemens Christian Poetzsch in die Band und führte somit den musikalische Dialog mit Rabih Lahoud (Gesang), Marcus Rust (Trompete & Flügelhorn) und Demian Kappenstein (Schlagzeug) in eine neue Richtung: Die Doppelhals-Gitarre changiert mit und ohne Bünde mühelos zwischen der hiesigen und der Viertelton-geprägten Harmonik. Der Sound auf dem aktuellen Album »Irade« changiert zwischen Intimität und individueller Melodik, schillernden Wendungen und überraschenden Kontrasten, wechselnden Tempi und Grooves. Eines der herausragendsten Alben des Jahres, befinden Kritiker übereinstimmend.