© Tom Dachs

Kultur, Diversität und Diskurs

Förderprogramm zur Verbindung von Kunst und Diskurs im Themenfeld Diversität

Mit diesem Programm befasst sich das NRW KULTURsekretariat aufs Neue mit der Verbindung von Kunst und Diskurs im Themenfeld Diversität.

Gefördert werden Projekte mit diskursivem Anteil und Diskursformate, die sich insbesondere mit Fragen kultureller Herkunft und Perspektiven sowie mit der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen, aber auch mit Fragen der Geschlechterdiversität befassen. Diskursive Anteile sind zu verstehen als einführender Vortrag, eingestreuter Diskurs oder Reflexion im Rahmen der Aufführung oder Podiums-/Publikumsdiskussion im Nachgang. Antragsberechtigt sind qualifizierte und/oder projekterfahrene Künstler:innen aus den Mitgliedsstädten. Anträge sind ganzjährig möglich.

Fortgeführt wird auch die Arbeit des Runden Tisches Diversität, der 2016 vom NRWKS initiiert wurde – als Forum von Förderinstitutionen, Netzwerker:innen und Multiplikator:innen. Inzwischen angesiedelt beim Kulturrat NRW, sind neben dem NRWKS diejenigen Institutionen beteiligt, die sich mit Landesmitteln der Förderung von Programmen und Projekten im Bereich Diversität widmen. Abgestimmt mit dem Kulturministerium NRW, das 2021 einen Diversitätsfonds aufgelegt hat, werden Analysen getroffen, Strategien besprochen und Maßnahmen diskutiert.

2020 hat der Runde Tisch Diversität einen sog. ersten Konsens veröffentlicht: »Für eine Kunst und Kulturlandschaft der Gesellschaft der Vielen!«. Zudem folgte eine Stellungnahme zur Arbeitssituation von Menschen mit »Diversitätshintergrund« – als Appell, sich verstärkt für die Schaffung und Erhaltung von Perspektiven für ungesicherte Kunst und Kulturtätige einzusetzen.

Zum einen wird in dieses  Programm der Schwerpunkt »Interkultur und Diversität« eingegliedert. Zum anderen finden hier die Diskurse unter dem bisherigen Titel von »Kultur der Freiheit der Kultur« Eingang. Mit Blick auf rassistische, sexistische und andere Angriffe gegen Kunstschaffende und Kulturinstitutionen hatte das NRWKS nach einer großen Konferenz 2020 Ende 2021/Anfang 2022 die digitale Podiumsreihe »Was heißt hier: Wir?« zur Reflexion der Kulturszene veranstaltet – mit einem vorläufigen analogen Abschluss auf einem Podium des Kulturpolitischen Kongresses in Berlin.

Auch 2024 wurde das Thema Diversität bearbeitet: Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums fand die Präsentation der beeindruckenden Ergebnisse des Projektes »Ich bin von hier« statt, das 2023 ausgeschrieben wurde.15 Mitgliedsstädte beteiligten sich und vergaben 2024 die vom NRWKS finanzierten Preise. Mit einem Podium im Schauspielhaus Düsseldorf, kooperiert mit Kulturrat und Städtetag NRW, begann eine Gesprächsreihe zu »Kultur, Antisemitismus und Demokratie« in mehreren Mitgliedsstädten. Das Förderprogramm wird 2025 fortgesetzt – mit Podien und anderen diskursiven Veranstaltungen zu dem Themenkomplex. Das NRWKS stellt sich entschieden gegen jegliche Form des Antisemitismus!

Gefördert wird mit zwei unterschiedlichen Fördersätzen abhängig vom Vorhaben: Derzeitige Höchstfördersumme für ein Projekt mit diskursivem Anteil: 8.000 Euro, für ein reines Diskursformat: 1.500 Euro.