KNOCK OUT

Eine Stückentwicklung mit inhaftierten Jugendlichen im Rahmen des Sommerblut Kulturfestivals

»Der Mensch ist von Natur aus gut, ich glaube, es nachgewiesen zu haben.« (Rousseau)

Der Moment der Inhaftierung gleicht einem KNOCK OUT. Im Fallen in die Bewusstlosigkeit entschwindet die Wahrnehmung der Außenwelt. Die Trennung von Freund:innen, dem sozialen Umfeld und von der Familie ist nun Realität. Allein in Deutschland gibt es rund 100.000 Kinder, die damit leben, dass ein Elternteil im Gefängnis sitzt. Bei über 80 Prozent ist es der Vater.

Gemeinsam mit jugendlichen Inhaftierten der JVA Wuppertal-Ronsdorf entwickeln die Regisseurin Elisabeth Pleß und ihr Team eine intensive Performance auf dem Gelände der JVA. Eingeengte Bewegungen treffen auf Weite. Gibt es das naturgegebene, angeborene Gut oder Böse? Was entsteht durch Erziehung? Was ist angeboren, was durch die Gesellschaft fixiert? Was ist unverzeihlich?

KNOCK OUT ist ein Ort für Sehnsüchte und Wünsche, kanalisiert körperliches wie geistiges Auspowern. Und die Zuschauenden sind mittendrin, werden hineingezogen in den Gedanken und Gefühle einer abgeschlossenen Welt.