Internationales Besucherprogramm

Das Programm geht von dem Gedanken aus, dass es Menschen mit ihren Ideen und Kompetenzen sind, die am besten den kulturellen Dialog und die künstlerische Kooperation entwickeln und nachhaltig gestalten. Dafür leistet das Internationale Besucherprogramm die finanzielle, organisatorische und inhaltliche Unterstützung. Die internationalen Gäste werden von Veranstalter:innen und Kulturinstitutionen der Städte und des Landes Nordrhein-Westfalen vorgeschlagen, darüber hinaus von internationalen Netzwerkpartner:innen, in erster Linie den Auslandsvertretungen des Goethe-Instituts, sowie Botschaften und anderen auswärtigen Kulturorganisationen.

Umsetzung und Ziele

Die Besucherprogramme, in verschiedenen künstlerischen Sparten oder auch transdisziplinär, sind in der Regel auf vier bis fünf Tage ausgelegt. Sie werden zu speziellen Anlässen (Festivals, Kulturereignisse, Tagungen) oder zu bestimmten Themen organisiert und in Kleingruppen durchgeführt. Neben dem Ideenaustausch und Know-how-Transfer mit Verantwortlichen, Künstler:innen und Expert:innen stehen vor allem Besuche von Aufführungen, Konzerten und Ausstellungen auf dem Programm. 

Die Programmarten – Themen-, Anlass-, Netzwerk- und Pressereise – werden spezifisch im Interesse der Besucher:innen gestaltet. Ziele des Besucherprogramms sind die Förderung und Bekanntmachung von Kunst- und Kulturschaffenden aus NRW und die Unterstützung ihrer internationalen Ausrichtung durch nachhaltige Netzwerke. Mit Hilfe der intensiven Begleitung der Gäste und ihrer Vermittlung an regionale Akteur:innen werden Kontakte geknüpft, Netzwerke gepflegt und Kooperationen angebahnt. Zudem machen Journalist:innen aus dem In- und Ausland durch gezielte Berichterstattung auf Nordrhein-Westfalen als Kulturland aufmerksam und erhöhen somit dessen Bekanntheitsgrad. Seit 2019 widmet sich das Besucherprogramm darüber hinaus verstärkt der Durchführung digitaler und hybrider Formate für Besucherreisen und internationale Netzwerktreffen.

Wie kann ich mitmachen?

Kulturinstitutionen, Veranstalter:innen und Festivalmacher:innen in NRW können sich anlassbezogen mit Vorschlägen für internationale Gäste bewerben, um für das Jahresprogramm berücksichtigt zu werden. Initiativbewerbungen internationaler Gäste sind nicht möglich. Die Ausschreibung für Programme im Zeitraum Januar bis Dezember 2025 ist beendet. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren finden Sie hier.

Aus den einzelnen Besucherprogrammen entstandene Kooperationsvorhaben werden übrigens bei der Bewerbung für die Kooperations- und Exportförderung des Landes Nordrhein-Westfalen bevorzugt berücksichtigt.

Über den persönlichen Kontakt vor Ort entstehen dauerhafte Netzwerke, die oftmals in Koproduktionen und Kooperationen münden. Das Internationale Besucherprogramm fördert die Etablierung und Pflege nachhaltiger Netzwerke in verschiedenen künstlerischen Sparten. Eines der Ziele ist es, die Beteiligten aus dem Ausland und aus NRW beim thematischen Diskurs und bei der Vertiefung der Kontakte in Hinblick auf gemeinsame Projekte zu unterstützen durch organisatorische und logistische Koordination, unter anderem auf Basis einer strukturierten Kontaktpflege.  

Bereits seit einigen Jahren nutzt das Internationale Besucherprogramm zudem digitale Formate zum Ausbau und zur Pflege dieser Netzwerke. Wichtige Impulse hierzu kamen durch die 2019 anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Besucherprogramms veranstaltete internationale Konferenz  »Synergize! Culture in Democratic Action. The Socio-Political Impact of International Networks and Cultural Relations«, ein hybrides Event mit zahlreichen Kulturakteur:innen sowie Alumni aus der ganzen Welt und ihren Partner:innen in NRW (Doku). Seither wurden mehrere Projekte realisiert: So gewährten nach dem Ausbruch der Pandemie auf Initiative des NRWKS 35 Alumni des Besucherprogramms aus 28 Nationen Einblicke in ihren pandemisch veränderten Alltag (»Culture in the Time of Corona«, 2020). Inzwischen etablierte Netzwerke zwischen Tanzschaffenden in NRW und Nordwesteuropa bildeten sich aus dem von 2021 bis 2024 veranstalteten Residenzprogramm »CROWD – International Dance Exchange«, eine Kooperation mit dem Goethe-Institut London, dem Arts Council England, Creative Scotland und Nordisk Kulturfond. In Zusammenarbeit mit der Akademie für Theater und Digitalität am Theater Dortmund entstand mit der virtuellen Vernetzungs- und Präsentationsplattform »togather« ein offener Ort für internationalen und disziplinübergreifenden fachlichen Austausch und gemeinsame Projektentwicklung. Weitere Informationen sowie ein Film zu den von rund 30 internationalen Künstler:innen realisierten Arbeiten auf der Virtual Reality-Plattform sind auf der Projektwebsite zu finden. 

Ein Newsletter informiert regelmäßig über Entwicklungen in der Kulturlandschaft NRWs sowie über Kooperationen, die aus den Besucherprogrammen hervorgingen. Um die Reisen zu evaluieren, dabei Kontinuität zu schaffen und Netzwerke weiterzuentwickeln, berichten die Besucher:innen nach Abschluss der Programme über ihre Erfahrungen in Form eines schriftlichen Feedbacks. Ziel ist es, die Beständigkeit und den Ausbau der neuen Verbindungen zu fördern und die Qualität der Besucherprogramme kontinuierlich weiterzuentwickeln.