© Philip Frowein

Madama Butterfly – Ein internationels Rewrite mit Yellow Butterflies, Avataren und Sailor Moon

Satoko Ichihara

1904 uraufgeführt, erzählt die Oper Madama Butterfly von einer Geisha, die mit einem US-amerikanischen Offizier verheiratet wird und sich, verlassen für eine neue amerikanische Ehefrau, schließlich das Leben nimmt. Satoko Ichihara deckt die rassistischen und sexistischen Klischees dieses Stoffs auf und überführt die Erzählung in eine wilde Fantasiewelt.

Vorhang auf, Projektion an: In einem verstörend düsteren Märchenwald spricht die Schauspielerin Kyōko Takenaka mit Avataren von Sailor Moon bis zum portugiesischen Missionar über die Minderwertigkeitskomplexe japanischer Frauen angesichts westlicher Schönheitsideale. Ist ein Kind von einem gaijin, einem amerikanischen Fremden, die Lösung? Der internationale Cast verstrickt sich in einen leidenschaftlichen Streit über Begehren zwischen Exotisierung und Selbstverrat, über amerikanische Schwänze und die Schönheit von Manga-Mädchen und der Jungfrau Maria.

Humorvolle Bilder und kampflustige Debatten, exzentrische Figuren und popkulturelle Brüche: Satoko Ichiharas erste Produktion außerhalb Japans bringt unerwartete Bilder und schonungslos direkte Worte.