© Johannes Treß

Lovesong

Daniel Dominguez Teruel

Die deutsche Nationalhymne erklingt, die schwarz-rot-goldene Flagge fliegt durch die Luft. Welche Emotionen werden damit ausgelöst? Was tun mit diesen Zeichen und ihrer historischen Aufladung? LOVESONG wagt Pathos, doch es verändert die Hymne, verwebt sie mit anderen Stoffen, bis dumpfe Ergriffenheit keine Chance mehr hat.

Daniel Dominguez Teruel nimmt die Hymne gemeinsam mit seinen Musiker:innen auseinander und setzt sie neu zusammen, lässt einzelne Elemente allein in Raum und Klang stehen, verschiebt die Harmonien, bis das Deutschlandlied klingt, als sei es von ganz woanders her. Er überlagert und verwebt die Hymne mit zeitgenössischer Pop-Musik, Barockposaunen und elektronischen Gesängen. Und dann schneidet die schwarz-rot-goldene Flagge mit lautem Knall durch die Luft. Die deutschen Meister:innen im Fahnenschwingen zeigen eine komplexe Choreografie. Die Fahnen kreisen und fliegen. Schwarz-rot-gold in stummer Eleganz. Darf man das schön finden? Darf man die Hymne schön finden? Wer darf und will sie singen? Und wem gehört dieses »Vaterland«?