© Philip Ingman

Extinction Room (Hopeless.)

Sergiu Matis

Die westliche Population des Sibirischen Kranichs besteht nur noch aus einem Männchen. Seit zehn Jahren lebt das Tier allein. Und dies ist nur eine der bedrohten Vogelarten, von deren Auslöschung drei Darsteller:innen im Park am Ringlokschuppen erzählen – ernsthaft, liebevoll und getragen vom lebendigen Zwitschern aus jahrzehntealten Tonaufnahmen.

Die Vogelstimmen stammen aus dem Tierstimmen-Archiv der Cornell-Universität und vom Bürgerwissenschafts-Projekt xeno-canto. Sie bilden den Hintergrund für die Erzählungen vom Leben und Aussterben der Vögel. Wissenschaftliche Berichte treffen darin auf Mythen über Schöpfung und Endzeit, auf Volkstänze und Volkslieder.

Jede:r Zuschauer:in kann sich eine eigene Erfahrung zusammenstellen und frei von einer Vogelgeschichte zur anderen wechseln. In der Auswahl u. a.: Vögel, die ausgestorben sind, weil ihre Federn ein begehrter Hutschmuck waren. Vögel, deren Existenz bedroht ist, weil ein neuer Staudamm gebaut wurde, der Menschen vor Hochwasser schützen soll. Vögel, die ihre Flugrouten von Kleinflugzeugen lernen sollen, weil sie in Zuchtprogrammen ohne Eltern aufwachsen. EXTINCTION ROOM (HOPELESS.) reiht sich ein in die verzweifelten Versuche der Menschheit, zu  konservieren, was durch Umweltzerstörung unwiederbringlich verloren geht.