© Deutsches Museum Bonn

PENG/PANG/PUNG

von Rochus Aust/1. Deutsches Stromorchester

Ping-Pong kann jeder und versteht jeder (mehr oder weniger). Doch die schöne lautmalerische Verwendung, die kinderleicht erklärt, worum es geht, ist nach englischem Patentrecht eigentlich schon Markenpiraterie. Denn Ping Pong ist ein Patent, dass John Jacques de Croydon bereits 1891 anmeldete. Schlimmer noch: Parker Brothers, die Inhaber von »Monopoly« und »Risiko«, sind auch die Besitzer von Ping Pong. Damit ist weder zu spaßen noch zu verhandeln. Der Irrglaube, Ping-Pong wäre eine asiatische Kampfsportkunst, deren spiritueller Ursprung tief im Zen verwurzelt sei, ist bislang nicht dem Wissen gewichen, dass die erste nationale Meisterschaft 1897 in Ungarn stattfand.Wenn man aber nur kurz innehält (wofür Zen ja auch nicht ungeeignet ist), wird einem schnell klar: so ein Spiel können doch nur Engländer erfinden, oder?

Seien Irrglaube, Wissen und Patentrechte wie sie sein mögen, der Wind weht von woanders. Nämlich von der Seitenkante der Tischtennisplatte, wenn das 1. Deutsche Stromorchester mit Ventilatoren und Fönen das Spiel kapert und eine Hybridvariante entwickelt, die das Publikum interaktiv einbindet: digital und real, virtuell und superschnell.