© Kölner Filmerbe Stiftung

Glücklich ist, wer vergisst

Ein Porträt der deutschen Sozialgemeinschaft nach 1945

Das Filmprojekt »Glücklich ist, wer vergisst« kombiniert Bilder aus Familienfilmen (8mm und Super8), die zwischen 1949 und den 1960er Jahren gedreht wurden, mit live vorgetragenen literarischen Texten verschiedener Genres (Heinrich Böll, Walter Kempowski u. a.) und live gespielter Musik.

Aus dieser Kombination entsteht eine Film-Performance, die dem Publikum das soziokulturelle Leben der Bundesrepublik Deutschland in ihren Gründungsjahren näher bringt. Diese Epoche bildet eine wesentliche Grundlage des heutigen Gesellschaftsbegriffs. Sie war durch extrem widersprüchliche soziale und politische Verhältnisse gekennzeichnet, Zerstörung und Wiederaufbau, Faschismus und Demokratie, Gemeinschaft und Verlust, Schuld und Trotz. Hier werden anonyme Geschichten zur Geschichte einer Nation. Geschichten und Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen, sondern im Gegenteil erinnert und diskutiert werden müssen, insbesondere in der aktuellen Zeit, in der rechtsextreme politische Kräfte versuchen, die ferne und nahe Vergangenheit neu zu beschreiben.