Zu sehen sind die Musiker des Quartetts
© Michael Weilandt

Ayça Miraç Quartett

Creole NRW Gewinner 2019 // Lazjazz

Das Schwarze Meer ist von alters her ein Schmelztiegel der Kulturen, ein faszinierendes Flechtwerk von Klängen, das bei uns noch recht unbekannt ist. Mit ihrem Quartett führt uns die Sängerin Ayça Miraç in diese Welt und verbindet sie mit dem Hier und Jetzt. Ihre Musik nennt sie »Lazjazz«.

Ein Schwerpunkt ist das Vermächtnis der Lasen, deren Siedlungsgebiet an der grünen Nordostküste der Türkei und in Georgien liegt. Der Fortbestand der jahrtausendealten Kultur und Sprache der Nachfahren der antiken Kolcher ist bedroht. Erhalt und Verbreitung der alten Gesänge ist für Ayça darum eine Herzensangelegenheit. Durch alljährliche Aufenthalte am Bosporus entwickelte die Sängerin zudem früh eine sehnsuchtsvolle Verbindung zu Istanbul. Als Drehkreuz zwischen Ost und West prägt es ihren Zugang zur Musik stark.

Wesentlich für die Umsetzung ist Bassist Philipp Grußendorf, mit dem sie ihre Ideen ausarbeitet. Er brachte den brasilianischen Pianisten Henrique Gomide in die Band ein, und in Marcus Rieck findet Ayça einen feinfühligen Schlagzeuger, der dem Klang ihrer Stimme respektvoll entgegenkommt. Die Kölner Band verbindet die alten Lieder mit Harmonien und Rhythmen (afro-)amerikanischer und europäischer Musiktraditionen. Daneben bringen die vier Musiker Eigenkompositionen der Sängerin, teilweise Vertonungen von Gedichten ihres Vaters, Yaşar Miraç, zu Gehör.

Ihr Debütalbum »Lazjazz« nahm die Band 2017 auf. Ein bemerkenswertes Debüt, befand Deutschlandradio Kultur. Anfang 2019 schaffte es das Album auf die Longlist des »Preises der Deutschen Schallplattenkritik«. Nach zahlreichen Auftritten, u.a. in der Jazzschmiede in Düsseldorf und im Freiburger Jazzhaus wurde im Sommer 2018 ein Konzert der Band beim Rudolstadt Festival von WDR 3 übertragen.

» ... Ayça Miraç fügt auf ihrem Debutalbum den kreativen Dialogen zwischen europäischem Jazz und dem Schatz traditioneller Klänge des Ostens somit ein spannendes Kapitel hinzu. Ihre Stimme strahlt dabei als helles Gestirn, das am Vokalhimmel gerade erst aufgeht! « (WDR 3)